Während eines Geländespiels, den wir Postenlauf nannten und bei dem jeder Posten eine andere Aufgabe erfolgen mussten, kamen wir an eine wunderschöne Wiese. Das Gras stand hoch. Überall wilde Blumen und herrlicher Sonnenschein. Wir sollten uns mit dem Rücken ins Gras legen und die Augen schließen. Dann wurde ein Text vorgelesen, der in etwa so ging: „Nimm Deinen Körper auf dem Gras wahr, wie fühlt sich das an? Kannst du die Vögel hören? Fühlst du den Wind und die Sonne auf der Haut in Deinem Gesicht?“
Diese Meditation dauerte gerade mal zehn Minuten, hat mich aber nachhaltig bis heute tief beeindruckt. Ich war fasziniert davon, wieviel ich hören und fühlen konnte, wenn ich die Augen geschlossen hatte und mich nur auf eine Sache konzentrierte. Ich richtete meinen Fokus im Inneren Auge aufs Außen und fühlte gleichzeitig diese Ruhe im Inneren. Dieser Posten, diese Aufgabe war mein absolutes Highlight dieses Pfingstlagers. Damals war ich etwa zwölf Jahre alt.
Mir geht ein Auge auf und plötzlich sehe ich alles ganz klar.
Lange habe ich nicht mehr an diese Begebenheit gedacht. Doch vor Kurzem, in einer meiner Yoga-Klassen, kam die Erinnerung plötzlich zurück, als ich die Schüler bat sich in Savasana, die Totenstellung, auf dem Rücken auf die Matte zu legen. Das ist das Ende der Stunde mit der geführten Endentspannung und ich hörte mich sagen: „Nimm Deinen Körper auf der Matte wahr, wie fühlt sich das an? Kannst du die Vögel hören? Fühlst du den Wind und die Sonne auf der Haut in Deinem Gesicht ..?“
Ich lebe heute nach diesem Prinzip des Reichtums:
Alles ist bereits da, wenn du es sehen kannst, dann nimm es einfach an.
Welche Schlüsselmomente hattest du auf deinem Yoga-Weg? Ich freue mich von dir zu hören.