Was ist Kirtan?
Warum Mantra-Singen im Kirtan-Style?
Weil es einfach ist und funktioniert. Ohne viel zu denken, singt man einfach das nach was man hört. Durch das wiederholen der Mantras beruhigt sich der Geist. Durch das Singen entspannt der Körper. Und durch den Gebrauch der Sound-Sprache Sanskrit werden auch noch spezielle Energien mit transportiert. Man fühlt sich einfach gut danach.
Was genau ist Kirtan?
Im allgemeinen bedeutet Kirtan den Lobegsang auf das Göttliche, egal in welcher Tradition. Im engeren Sinne werden die Sanskrit-Mantras im Call & Response Prinzip gesungen. Ich als Kirtaniya leite die Mantras mit Gesang und Harmonium an. Sprich, ich singe eine Zeile und Du singst sie dann nach. Das Harmonium bildet den Klangteppich mit Akkorden, auf dem wir dann die Mantras singen. Die Mantras können von leise und meditativ bis ekstatisch und laut sein. Alles ist möglich und hat immer etwas mit der aktuellen Energie der Gruppe zu tun.
Was ist das Besondere an Kirtan?
Tanzen, Klatschen und Singen sind der ureigenste Ausdruck des Menschen. Leider ist uns dieser Ausdruck in der heutigen Zeit abhanden gekommen. Viele Menschen glauben, dass sie nicht Singen können, nicht gut tanzen oder keinen Rhythmus haben. Im Kirtan ist das alles nicht wichtig, jeder drückt sich aus wie er mag. Kirtan gibt den Raum wieder zu seiner ureigenen Ausdrucksform zu kommen. Dabei geht es mehr ums Fühlen als um das „Richtig oder Falsch“. Komm doch einfach mal bei einem Kirtan vorbei und erlebe es selbst. In Hamburg treffen wir uns regelmäßig, um gemeinsam Mantras zu singen.
Bedenken: Ich kann nicht singen.
Jeder kann Singen. Wenn Du sprechen kannst, dann kannst Du auch Singen. Im Kirtan ist es egal wie Du singst, wir bewerten Deinen Gesang nicht. Hier geht es um das Tönen, Vibrieren und das Spüren der Mantras. Wenn Du das Gefühl hast, Du brauchst eine Stimmöffnung vereinbare gerne eine private Klasse mit mir. Ich kann Dir helfen Deine Gesangsstimme zu finden.
Welche Instrumente werden im Kirtan verwendet?
Das erste Instrument ist natürlich unsere Stimme, dazu kommt dann ein Harmonie-Instrument wie Harmonium, Gitarre oder Ukulele. Ich spiele hauptsächlich Harmonium, da es einen schönen Klangteppich produziert und ein wenig Indien-Flair zu uns bringt. In Malaga habe ich eine wunderbare Mrdanga-Spielerin die mich mit Rhythmus begleitet.
Wenn ich auf Reisen bin und das Harmonium zu groß ist, dann nehme ich die Ukulele mit. Der Sound der Ukulele ist lieblicher und bringt eine ganz besondere Schwingung mit sich.
Es ist immer schön auch mehrere Rhythmus-Instrumente beim Kirtan zu haben. Das gibt den Mantras mehr Dynamik. Die einfachste Form dazu ist es auf den eigenen Beinen zu trommeln oder in die Hände zu klatschen. Du kannst gerne auch Deine Trommel oder Zimbeln mitbringen, um den Kirtan zu begleiten.
Dann gibt es auch noch die Möglichkeit eine Kirtan-Band zusammenzustellen. Hierbei kommen meist klassische indische Instrumente zum Einsatz oder auch Flöten, Geigen etc…
Sitzt man im Kirtan nur still da?
Nein, während des Singens ist Bewegung sogar erwünscht. Meistens sitzen wir im gekreuzt-beinigen-Sitz, Du kannst allerdings sitzen wie Du magst. Für das Singen ist eine aufrechte Sitz-Form natürlich empfehlenswert. Während des Mantras kannst Du Dich bewegen wie Du magst. Manchmal wird so ein Mantra auch ekstatisch und Du bist gerne eingeladen aufzustehen und zu tanzen. Nach dem Mantra gehen wir dann in die Stille und das geht am besten in einer meditativen Sitzhaltung.
Was hat Kirtan mit Meditation zu tun?
Für mich ist Kirtan eine aktive Meditation. Das bedeutet, dass wir uns durch die Wiederholung des Mantras auf einen Punkt konzentrieren. Das ist die Vorstufe der Meditation. Nach dem Mantra gibt es dann eine Pause in Stille. Das ist der Moment bei dem Meditation erfahren werden kann. Sprich, der Geist und der Körper sind ruhig und Du denkst an Nichts. Bei vielen schwingt das Mantra still im Geiste weiter. Was auch immer da ist, es ist völlig in Ordnung.
Was hat Kirtan mit Yoga zu tun?
Kirtan ist ein fester Bestandteil des Tagesablaufes in vielen Ashrams in Indien und überall auf der Welt. Mein erster Kontakt mit Kirtan war während meiner ersten Yoga-Lehrer-Ausbildung in Indien bei Sivananda. Im morgen- und abendlichen Satsang sind jeweils 20 Minuten für Kirtan vorgesehen. Kirtan kennt man vor allem aus dem Bhakti-Yoga, dem Weg der Hingabe und Liebe. Bhakti-Yoga ist der meist verbreitete Yoga-Weg in Indien, da er einfach ist und von jedem praktiziert werden kann.
Allgemein sagt man Asanas reinigen den Körper, Mediation reinigt den Geist und Mantras reinigen die Gefühle. Alles drei ist gleichwichtig auf dem Yoga-Pfad. Die Gewichtung der Praxis fällt bei jedem individuell aus.
Ich sehe mit Freude, dass Mantras immer mehr Einzug in die Yoga-Praxis erhalten. Sei es durch Begleitmusik auf CD, Livemusik oder beim gemeinsamen Mantra-Singen am Ende der Klasse.
So begleite auch ich Yoga-Klassen mit Live-Mantras. Dazu eignen sich sowohl Hatha-Yoga– als auch Yin-Yoga-Klassen. Es ist eine Praxis, die man einfach mal erleben sollte.
Wo kann ich mehr über Mantras erfahren?
Wenn du alles über Yoga-Mantras erfahren möchtest, dann schau dir mal mein Herzstück, die Mantra-Yoga-Ausbildung On- und Offline an.
Wenn du Mantras mit dem Harmonium begleiten möchtest, dann habe ich für jedes Niveau das richtige Lernmaterial für dich:
Für Harmonium Anfänger gibt es einen Online-Selbstlern-Kurs und eine Sammlung mit 49 einfachen Mantras.
Wenn du bereits Mantras zu Hause am Harmonium spielst, dann habe ich eine wunderbare Sammlung für dich von 108 Mantras mit Texten, Akkorden und Videolinks
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